NEWS: Beatles‑Haarschnitt: Der legendäre Mop‑Top, seine Geschichte und wie du ihn stylst

|Patrick Grunwald
NEWS: Beatles‑Haarschnitt: Der legendäre Mop‑Top, seine Geschichte und wie du ihn stylst

Der Beatles‑Haarschnitt, auch bekannt als Mop‑Top, veränderte die männliche Haarmode in den 1960er‑Jahren. Die Frisur deckt die Stirn ab, reicht über die Ohren und den Nacken und wird mit einem sanften Pony zur Seite gekämmt. Der Haarschnitt wirkt heute wieder modern und verleiht deinem Look einen Hauch von Retro‑Charme. In diesem Ratgeber erfährst du, wie diese ikonische Frisur entstand, welche Namen sie hat und wie du sie selbst stylen kannst.

Was ist der Beatles‑Haarschnitt?

Die Fab Four trugen ihre Haare in den frühen 1960er‑Jahren nicht länger zurückgekämmt, sondern glatt nach vorn. Der Beatles‑Haarschnitt ist ein mittellanger Schnitt, bei dem die Haare über der Stirn und dem Nacken liegen. Zeitgenössische Berichte beschrieben ihn als „mop effect“, der die Stirn, einen Teil der Ohren und den Nacken bedeckt. GQ bezeichnete die Frisur als einen strukturierten Mop‑Top mit seitlich geschwungener Stirnpartie. Gerade Strähnen werden nach unten gebürstet, damit kein Scheitel zu sehen ist. Die Beatles selbst verliehen der Frisur den Spitznamen „Arthur“ – eine humorvolle Antwort von George Harrison in dem Film A Hard Day’s Night auf die Frage nach der Bezeichnung seines Haarschnitts.

Die Entstehung des Mop‑Top

In ihren Anfangsjahren trugen die Beatles slick‑back‑Frisuren im Stil von Elvis Presley. Auf Tourneen in Hamburg trafen sie jedoch die deutschen Kunststudenten Astrid Kirchherr, Klaus Voormann und Jürgen Vollmer. Kirchherr schnitt Bassist Stu Sutcliffe die Haare glatt nach vorn; später bat George Harrison sie um denselben Schnitt. Im Herbst 1961 reisten John Lennon und Paul McCartney nach Paris und besuchten ihren Freund Jürgen Vollmer. Vollmer trug sein Haar modisch flach mit einem Pony, und Lennon sowie McCartney baten ihn, ihnen dieselbe Frisur zu verpassen. Vollmer schnitt ihnen den später als Beatle cut bekannten Haarschnitt in seinem Hotelzimmer; danach bürsteten sie ihre Haare nie wieder zurück. John erinnerte sich, Vollmer habe ihre Haare „gehackt“ und ihnen so eine frisierte Mähne mit seitlichem Pony verpasst, während Paul bestätigte, dass Vollmer die modische Frisur trug und sie diese kopierten.

Zurück in England übernahm George den Look, und kurz darauf war der Mop‑Top das Markenzeichen der Gruppe. Als die Beatles 1964 in die USA reisten, löste ihre Frisur eine Welle aus: Die Presse nannte sie die „Moptops“, während schwedische Medien von einem „Hamlet‑Schnitt“ und deutsche Medien vom „Pilz‑Schnitt“ sprachen. Witzige Fragen nach möglichen Haarschnitten gehörten nun zu jeder Pressekonferenz. Trotz seiner kontroversen Wirkung wurde der Mop‑Top zu einem Symbol für Jugendkultur und lange Haare.

Beatles hairstyle name – von „Mop‑Top“ bis „Arthur“

  • Mop‑Top – Wegen seiner Ähnlichkeit zu einem Wischmopp und dem vollen Pony prägten Journalisten diesen Namen. Die New York Herald Tribune beschrieb 1964 einen „Mop‑Effekt, der die Stirn, Teile der Ohren und den Nacken bedeckt“.

  • Beatles‑Haircut/Beatle cut – Der Haarschnitt wurde zur Marke und diente als Vorlage für Wigs und Merchandising.

  • Arthur – In dem Beatles‑Film A Hard Day’s Night antwortet George Harrison auf die Frage, wie er seine Frisur nenne, schlicht: „Arthur“. Der Begriff war als Spaß gemeint, wird aber bis heute als Insider‑Bezeichnung verwendet.

  • Hamlet‑Schnitt/Mushroom cut – In Schweden nannte man den Mop‑Top den Hamlet‑Schnitt, und in Deutschland sprach man vom Pilz‑Schnitt – Anspielungen auf die runde Pilzform der Frisur.

Unterschiede zwischen John, Paul, George und Ringo

Obwohl die vier Beatles denselben Grundschnitt trugen, gab es feine Unterschiede. GQ beschreibt, dass Paul McCartneys Mop‑Top dünner und leichter auslief, während John Lennon die volle, stärker geschichtete Variante bevorzugte. George Harrison brachte den humorvollen Namen „Arthur“ ins Spiel und trug eine weniger durchgestufte Version, die seitlich länger auslief. Ringo Starr hatte von Natur aus welligeres Haar; er ließ seine Haare ebenfalls nach vorn bürsten, hielt sie aber etwas kürzer, damit die Rundung erhalten blieb – eine Variante, die dem modernen Mop‑Top entspricht.

So gelingt der Beatles‑Haarschnitt – Schritt für Schritt

Der Mop‑Top funktioniert bei glatten oder leicht gewellten Haaren gleichermaßen. Achte auf mittlere Länge und einen sauberen Schnitt – mit Schere statt Rasierer. So klappt’s:

  1. Länge am Oberkopf: Lasse das Haar auf dem Oberkopf auf etwa 10–12 cm (3–5 Zoll) wachsen. Der Pony sollte auf Augenbrauenhöhe enden. Bei glattem Haar reichen vier Zentimeter; bei lockigem Haar eher fünf.

  2. Seiten und Nacken: Schneide die Seiten und den Hinterkopf mit einer leichten Stufung. Laut dem Ratgeber von Manly Curls werden am Nacken etwa 1 cm Länge gelassen und am oberen Hinterkopf bis zu 7–8 cm erreicht – die Stufen sorgen für einen sanften Übergang. Verzichte auf Haarschneider; arbeite mit der Schere, um weiche Linien zu erhalten.

  3. Koteletten: Kürze die Sideburns bis auf Ohrläppchenhöhe. Dadurch wirkt der Schnitt sauber, ohne das Retro‑Feeling zu verlieren.

  4. Layering für glattes Haar: Bitte deinen Friseur, die oberen Schichten länger zu lassen und sanft zu stufen. GQ empfiehlt, das Haar etwa vier Zentimeter lang wachsen zu lassen und die Seiten leicht zu kürzen. So entsteht der charakteristische, seitlich fallende Pony.

  5. Stil mit Gel oder Wachs: Für lockiges Haar empfiehlt Manly Curls, eine Fingerspitze Gel in den Handflächen zu verreiben und in das feuchte Haar einzuarbeiten. Dann mit einem grobzinkigen Kamm den Pony nach vorn und leicht zur Seite kämmen. Für glattes Haar rät GQ zu einer matten Pomade: Mit einem groben Kamm alle Haare nach vorn bürsten und die vordere Partie leicht zur Seite legen. Wenig Produkt verwenden, damit die natürliche Textur sichtbar bleibt.

Styling‑Tipps und Pflege

  • Pflegeleicht: Der Mop‑Top verträgt tägliches Waschen und föhnen. Bei lockigen Haaren genügt es, das Haar mit Wasser zu befeuchten und zu definieren; zu viel Shampoo trocknet die Locken aus.

  • Werkzeug: Ein breitzinkiger Kamm und eine kleine Menge Gel oder Pomade reichen aus. Für glatte Haare eignet sich ein Kamm mit engeren Zinken und eine matte Pomade, die den Pony an Ort und Stelle hält.

  • Form erhalten: Schneide den Schnitt alle sechs bis acht Wochen nach, damit die Länge am Pony und der runde Verlauf beibehalten werden.

Kulturerbe – warum der Beatle cut bis heute fasziniert

Die Beatles waren nicht nur musikalische Pioniere, sie setzten auch modische Trends. Ihr Haarschnitt galt zunächst als provokant, wurde in der britischen Presse als „französischer Stil mit nach vorn gebürsteter Stirn“ bezeichnet und löste in den USA eine regelrechte „Wigmania“ aus: Tausende von Perücken wurden verkauft, und junge Männer ließen ihre Haare länger wachsen. Der Mop‑Top stand für Nonkonformismus, Jugendkultur und den Aufbruch in eine neue Ära. Auch später beeinflusste er Künstler wie Oasis oder moderne K‑Pop‑Bands – ein Zeichen dafür, dass dieser Beatles Hairstyle zeitlos ist.

Fazit

Der Beatles‑Haarschnitt – ob Mop‑Top, Arthur oder Pilz‑Schnitt genannt – ist mehr als nur eine Frisur. Er erzählt die Geschichte von Freundschaften in Hamburg und Paris, einem spontanen Haarschnitt im Hotelzimmer und einem weltweiten Kulturphänomen. Wer heute einen Retro‑Look mit moderner Note sucht, liegt mit dem Beatles haircut goldrichtig. Mit den oben genannten Schritten und etwas Kreativität lässt sich der legendäre Haarschnitt problemlos nachstylen.

 

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